Offene Wohnküche: Was dafür spricht – und was dagegen
Bevor du dich für eine offene Küche entscheidest, gibt es verschiedene Faktoren, die es zu beachten gibt. Zum Beispiel den Grundriss. Existiert das Haus schon, musst du den Grundriss so nehmen, wie er ist. Du könntest natürlich Wände versetzen. Prüfe aber genau, ob es sich um tragende Wände handelt und sich eine offene Küche gut umsetzen lässt.
Anders sieht es aus, wenn du mitten in der Planung eines Neubaus stehst. Dann kannst du natürlich vollen Einfluss auf den Grundriss nehmen – und übrigens in unserer Kategorie zur baubegleitenden Küchenplanung wertvolle Tipps entdecken. Hier solltest du problemlos deine offene Traumküche schon in der Planungsphase zu Papier bringen können.
Grosszügiger Wohnraum vs. Unordnung
Ein weiterer Faktor, der zwar erst später relevant ist, aber auch bei der Planung offener Küchen berücksichtigt werden sollte, ist folgender: Offene Küchen mit offenem Wohnraum haben keine Türen, die sich schließen lassen. Das bedeutet zum einen, dass das volle Leben zuhause jederzeit geteilt wird.
Das kann ein Vorteil sein, weil man auch über die Räume hinaus super kommunizieren kann. Es kann aber zum Nachteil werden, wenn man gerne mal für sich sein möchte. Überlege dir gut, wo deine Prioritäten liegen.
Auch charakteristisch für offene Küchen ist, dass sie dich – positiv formuliert – zur Ordnung zwingen. Denn es ist alles voll einsehbar – auch vom Wohn- und Essbereich aus. Während geschlossene Räume ein Chaos eher verzeihen, wirst du bei einer offenen Küche mehr Wert auf Ordnung legen wollen. Offene Küche – ja oder nein? Wäge die Vor- und Nachteile gut ab und überlege, worauf es dir ankommt.
Dank unserer offenen Küche leben wir als Familie viel harmonischer zusammen. Gleichzeitig geniessen wir die einladende Grösse, die die offenen Bereiche kreieren. Für uns bedeutet das ein neues, begeisterndes Lebensgefühl.
Wirkung des Raums bei offenen und geschlossenen Küchen
Eine offene Wohnküche hat eine grundlegend andere Wirkung als eine geschlossene. Auch, wenn hier vielleicht nur eine fehlende Wand den Unterschied macht: Durch diese eine Wand kann Licht aus dem Wohnbereich ungehindert durch den gesamten Raum fließen – der offene Raum wird also deutlich heller.
Offene Räume wirken grösser
Natürlich wirkt auch die Größe. Denn dadurch, dass die trennende Wand fehlt, werden zwei Räume zu einem. Die größere Fläche schafft mehr Weite und Perspektive. Das wirkt dann sehr großzügig, was sich auch in der Kommunikation mit Familie oder Gästen widerspiegeln kann. Denn auch die wird durch die Offenheit erleichtert.
Geschlossene Küchen wirken gemütlich
Im Gegenzug dazu wirken geschlossene Küchen kleiner. Das steigert häufig den Gemütlichkeitsfaktor. Viele kennen die berühmt berüchtigten Küchenpartys, bei denen sich erstaunlich viele Menschen an einem kleinen Küchentisch versammeln – einfach unersetzlich. Dadurch, dass die Wand die Küche und den Wohnbereich trennt, muss außerdem weniger Wert auf ein grundsätzliches Wohnkonzept bei der Einrichtung gelegt werden.
Denn diese Räume funktionieren sehr gut unabhängig voneinander. Das ist bei offenen Küchen anders, wo alles gut aufeinander abgestimmt sein sollte. Ganz klar: Ein entscheidender Vorteil bei geschlossenen Küchen ist die Privatsphäre, die sich schaffen lässt. Das ist für viele Menschen ein wichtiger Faktor.
Inselküche oder U-Form: Welche Form für offene Küchen?
Wenn du dich für eine offene Küche entschieden hast, bleibt noch die Frage nach der Form. Es gibt nämlich verschiedene Möglichkeiten, Küchen offen zu gestalten. Die zwei beliebtesten Varianten sind die Inselküche sowie die U-Form.
Beide Varianten haben die kommunikativen Eigenschaften gemeinsam, die es ermöglichen, Gespräche von der Küche aus in den Wohnbereich zu bringen und andersherum. Denn bei einer Inselküche wie auch bei einer U-Form-Küche sind Köchin und Koch auf Wunsch immer voll im Geschehen dabei.
Für welche Variante du dich entscheidest, ist Geschmackssache. Inselküchen sind ein moderner Trend und lassen offene Küchen noch luftiger erscheinen. U-Form-Küchen haben dafür noch eine weitere Schenkelseite mit Arbeitsfläche und Unterschränken. Hier kommt es wieder ganz auf den individuellen Geschmack an, welche Form einer offenen Küche es werden soll.
Küche ohne Hängeschränke: Minimalismus pur
Voll im Trend sind Küchen ohne Hängeschränke. Die minimalistischen Küchen fallen als solche kaum auf – vor allem dann nicht, wenn sogar noch die Küchenschrankfront nahtlos als Einbauobjekt in der Wand verbaut ist. Diese puristische Geradlinigkeit integriert die Küche einmal mehr in den Wohnbereich. Der Raum wirkt noch luftiger.
Ganz klarer Nachteil ist hierbei die fehlende Staufläche. Bei einer Küche ohne Hängeschränke muss man sich also sicher sein, diese Staufläche an anderer Stelle zu haben – oder man macht Abstriche in der alltäglichen Ausstattung.
Viele moderne Küchen haben dieses Problem auf andere Art kompensiert. Denn wenn die Hängeschränke fehlen, wird die Schrankfront ganz einfach in der Höhe erweitert. Ein starkes Prinzip, weshalb sich die Küchenplanung insgesamt dahingehend verändert hat: Mittlerweile ist es sehr modern, Hochschränke zu haben, die nahtlos mit der Decke abschließen.
Offene Küche auf kleinem Raum: mit Küchenzeile und Winkel
Wenn der Raum insgesamt etwas kleiner geschnitten ist, und eigentlich gar nicht so richtig Platz für eine Inselküche oder Küche in U-Form ist, gibt es weitere Möglichkeiten, auch für kleinere Räume offene Küchen zu planen. Zum Beispiel ist eine Variante, nur eine Küchenzeile zu planen. Hat der Raum genügend Länge, lässt sich in einer Zeile alles unterbringen, was man braucht. Eine weitere, clevere Variante ist, eine Winkelküche zu bauen.
Allerdings führt der Winkelschenkel nicht an der Wand entlang, sondern frei durch den Raum. So wird dieser Winkel sozusagen zu einem Tresen. Beide Varianten können sehr charmant sein und kombinieren das Flair einer offenen Küche mit platzsparender Struktur.
Offene Küche vom Wohnzimmer abtrennen
Es gibt selbst bei dem Wohnkonzept einer offenen Küche Möglichkeiten, eine optische Raumtrennung herzustellen. Wenn du also nicht nur eine einzige Küchenzeile an der Wand planst, sondern dementsprechend zusätzlich eine Inselküche, eine Winkelküche oder eine U-Küche, so fungieren diese Übergänge zum Wohn- und Essbereich gleichzeitig auch als Abtrennung.
Viele offenen Küchen mit Kochinsel oder anderem Seitenelement haben beispielsweise nicht nur zur Küchenseite hin Unterschränke, sondern auch Stauraum zum Wohnbereich hin. So lässt sich eine Insel also nicht nur als Schrank für Kochtöpfe und Co verwenden, sondern ist auch ausgezeichnetes Regal-Element für Bücher, Gesellschaftsspiele oder Dekoration.
Schönes Highlight: Wer die Symbiose von Küche und Wohnbereich einmal mehr geltend machen möchte, kann sich auch für Glasschränke mit Beleuchtung entscheiden, die dann mit schönem Licht in Erscheinung treten.
Einheitliches Wohnkonzept in offenen Küchen
Bei offenen Küchen fällt schnell auf: Wohnbereich, Essbereich und Küche sollten gut aufeinander abgestimmt sein. Schließlich fallen diese Bereiche alle in den gleichen Blick. Nur wenn alles harmonisch zueinander passt, wird dieses Wohnprinzip zum echten Highlight. Worauf solltest du dabei am meisten achten?
Zum Beispiel sollten für Möbel und Hängeschränke ähnliche Materialien verwendet werden. Wenn die Wände farblich oder mit Mustern gestaltet werden, sollten auch diese gut aufeinander abgestimmt sein. Tipp: Es gibt mittlerweile von den meisten größten Herstellern wie nobilia, Nolte, Schüller oder Häcker nicht nur Küchenschränke, sondern auch gänzlich aufeinander abgestimmte Wohnwelten.
Wähle zum Beispiel Möbel und Hängeschränke oder Regale aus den gleichen Produktlinien. Oder achte auf gleiche Holzarten für Küchenarbeitsplatte und Esstischplatte. Achte insgesamt darauf, dass sich Kernelemente wiederfinden. So erhältst du ein stimmiges Wohnkonzept, bei dem nichts zusammengewürfelt aussieht, sondern bestens aufeinander abgeschmeckt.
Tipps und Ideen für offene Wohnküchen
Offene Küchen sind immer häufiger das gewünschte Wohnkonzept. Die offene Perspektive, die neu gewonnene Luftigkeit und die kommunikativen Möglichkeiten sind einfach Grund zur Freude. Damit du aber während der Küchenarbeit, während geruchsintensiven Kochsessions oder im Putz-Flow nicht schmerzlich feststellst, dass eine Möglichkeit, die Tür zu schließen, fehlt, haben wir hier einige Tipps zur sinnvollen Gestaltung einer offenen Küche.
Sorge für einen starken Dunstabzug
Wenn es beim Kochen heiß hergeht, entstehen meistens auch Gerüche. Besonders markantes Beispiel: Fisch aus der Pfanne. Damit sich dieser Geruch nicht ungehindert im gesamten Wohnraum ausbreitet, ist eine leistungsstarke Dunstabzugshaube elementar wichtig. Glücklicherweise gibt es mittlerweile designorientierte Wand- oder Inselhauben, die ihrem Namen alle Ehre machen.
Besonders stylisch sind außerdem Tisch- oder Muldenlüfter, die direkt im Kochfeld integriert sind. So hast du die volle Abzugsleistung ganz ohne hängende Dunstabzugshaube über dem Kochfeld.
Plane deine Beleuchtung
In der Küche musst du vor allem beim Schneiden und Schälen perfekt sehen können. Gleichzeitig ist es aber auch angenehm, wenn man nicht permanent die 100%-Beleuchtung durchstrahlen lassen muss. Und vor allem, wenn in der Küche Stillleben herrscht, ist zum Beispiel früh morgens oder abends stimmungsvolles, indirektes Licht sehr angenehm.
Achte daher auf Leuchtmittel, bei denen du die Farbtemperatur sowie die Helligkeit einstellen kannst. So hast du je nach Situation das perfekte Licht und wirst spüren, wie du dich zu jeder Tageszeit voll in deiner Komfortzone befindest. Mehr Tipps zum Thema Beleuchtung findest du hier.
Nutze innovative Schranksysteme
In offenen Küchen ist alles voll einsehbar. Ein Chaos hinterlassen und die Tür schließen? Das ist nicht möglich. Umso wertvoller werden innovative Schranksysteme, die es ermöglichen, Gegenstände und Arbeitsgeräte einfach mal verschwinden zu lassen. Gerne stellen wir hier einige dieser begeisternden Systeme vor.
Der Jalousieschrank
Der Jalousieschrank trägt seinen Namen aufgrund der praktischen Jalousien, die sich ganz einfach auf und wieder zuziehen lassen. Die Regale sind zur Abwechslung mal nicht ganz so dekorativ angeordnet? Einfach zuziehen – und schon verschwindet das Chaos. Das Tolle bei Jalousieschränken ist: Sie werden direkt auf die Arbeitsplatte aufgebaut.
Wenn es also Steckdosen auf dieser Höhe gibt, lassen sich auch Küchengeräte wie Toaster oder Kaffeemaschine ganz einfach hier positionieren und auf Wunsch verstecken. Also alles in bester Ordnung.
Der Ecklifter
Eine echt spannende Variante, Chaos in der Küche verschwinden zu lassen, ist der Ecklifter. Er kommt besonders futuristisch daher. Denn in toten Ecken lassen sich Thermomix oder Küchenmaschine ganz einfach herunterfahren, wenn sie nicht gebraucht werden.
Sollten sie dann wieder zum Einsatz kommen, fährt man sie ganz einfach wieder herauf. Das schafft jede Menge Ordnung auf Knopfruck, denn der Lift funktioniert elektronisch. Ein zusätzlicher Vorteil: Sind die Gegenstände heruntergefahren, ergibt sich hier automatisch neue Arbeitsfläche.
Versenkbare Brotschneidemaschine
Es geht doch nichts über frisch geschnittenes Brot. Vor allem dann, wenn man sich nicht selber die Mühe machen muss, es zu schneiden, sondern auf den Komfort einer Brotschneidemaschine setzen kann. Was viele von dieser Anschaffung abhält: der Platzverbrauch. Denn Brotschneidemaschinen sind ganz schön wuchtig. Dieses Problem löst sich allerdings schnell in Luft auf, wenn man eine versenkbare Brotschneidemaschine hat.
Diese Variante lässt sich einklappen und anschließend ganz einfach in einer Schublade verstauen. Und schon ist die relativ große Maschine verschwunden und die Ordnung wieder hergestellt.
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